Freitag, 11. September 2009
Istanbul versinkt
Können Sie sich vorstellen, wie sehr es regnen muß, damit in einer Stunde 90 Liter auf den Quadratmeter fallen? Daß also nach einer Stunde das Wasser 9cm hoch steht? Ich nicht.
Das aber passierte in einem "westlichen" und "modernen" Stadtteil der Megametropole am Bosporus - mit der Folge, daß dieser Stadtteil letztlich von einer Flutwelle überrollt wurde, wie sie die Stadt wahrscheinlich in ihrer ganzen Geschichte noch nicht erlebt hat.
Der kleine, zentrale Teil Istanbuls, den man als Tourist üblicherweise kennenlernt, läßt einen die tatsächlichen Ausmaße dieser Stadt kaum bis gar nicht ermessen. Lediglich bei An- und Abreise mit dem Flugzeug bekommt man bei gutem Wetter eine gewisse Ahnung, nicht nur, wie weitläufig die Stadt ist, sondern auch wie hastig sie in großen Teilen errichtet wurde und weiterhin wird. Die Infrastruktur wächst nicht im notwendigen Maße mit. Der Flächenverbrauch ist so enorm, daß nicht einmal mehr genug Platz zwischen den versiegelten Böden übrig bleibt, auf denen Regenwasser in ausreichender Menge abfließen kann.
Und so reicht nun sozusagen 1 Regenschauer, um eine Katastrophe auszulösen.
Was mag erst passieren, wenn es in der Region das schon seit langem erwartete Erdbeben gibt?
Nicht auszudenken. Und es gibt sozusagen keine Vorkehrungen, den zu erwartenden Schaden zu begrenzen oder auch nur irgendwelche wirksamen Hilfsmaßnahmen vorzubereiten.

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